Dienstag, 30. März 2010

Nacht unter Tag - Val McDermid

Unsere Wertung: *****
Nacht unter Tag

Es wäre Zeitverschwendung, zur Autorin Val McDermid noch viel zu sagen. Die Liste ihrer eingeheimsten Preise ist länger als das Werkverzeichnis der meisten Autoren, und jede einzelne Auszeichnung ist mehr als verdient. Stellt sich also eher die Frage: Hat die schottische Autorin diesmal ein gutes oder ein sehr gutes Buch geschrieben? Antwort: Ein sehr gutes. "Nacht unter Tag" fesselt so sehr, dass die zahlreichen Orts-, Zeit- und Protagonistenwechsel, aus denen McDermid den vielschichtigen Krimi zusammensetzt, nicht Störfaktor, sondern Zeichen ihrer Raffinesse sind. Immer weitere Handlungsstränge entspringen dem ersten und kehren nach zumeist unvorhersehbaren und doch logischen Wendungen zu ihrer Quelle zurück. Am Ende lässt die Dichte der Überraschungseffekte zwar nach, und einige Erklärungen möchte man mit einem "Hab' ich es doch gewusst!" kommentieren - im Hinblick auf den straff gehaltenen Ausklang ist dies aber auch ein Pluspunkt in Sachen Glaubwürdigkeit. Der Beginn des kriminalistischen Strudels ist ein nach über 20 Jahren vermisst gemeldeter Vater, von dem bislang angenommen wurde, er hätte das schottische Bergbaustädtchen East Wemyss und seine Familie in einer Nacht- und Nebelaktion als Streikbrecher verlassen. Diesen Strang verfolgt die ehrgeizige Polizistin Karen Pirie, die nach der Überführung ihres ehemaligen Chefs aufs Abstellgleis "Abteilung für ungelöste Fälle" befördert wurde. Ehrgeiz ist auch der Motor der Karen sonst so gegensätzlichen Enthüllungsjournalistin Bel Richmond, die per Zufall einen ebenfalls längst zu den Akten gelegten Entführungsfall wieder aufrollt. Mit der Entdeckung eines geheimnisvollen Plakats in einem verfallenen Haus in der Toskana verschafft Richmond sich Zugang zu dem sonst so medienscheuen Brodie Grant, doch sie weiß dabei ebensowenig, worauf sie sich einlässt, wie sie erklären kann, woher der beunruhigend große Blutfleck auf dem Küchenboden der toskanischen Ruine stammt ...

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Montag, 29. März 2010

So gut wie tot - Peter James

Unsere Wertung: ****
So gut wie tot, 6 Audio-CDs

Es ist schon erstaunlich, wie die Terroranschläge des 11. September 2001 in New York die Phantasie vorwiegend amerikanischer Autoren beflügelt haben. So gibt es eigentlich kaum einen Thriller aus den USA, der nicht zumindest einen Satz über die Ereignisse verliert, die eine ganze Nation traumatisierten – wenn nicht gar ein Polizist oder Feuerwehrmann darin vorkommt, für den nach seinem Einsatz am World Trade Center auch die psychische Welt zusammengebrochen ist.

Mit So gut wie tot hat jetzt der britische Bestsellerautor Peter James den islamistischen Terror instrumentalisiert und zu einem wichtigen Handlungsaspekt seines Plots gemacht. Am 11. September lässt er den Kleinkriminellen Ronnie Wilson mit einem Auftrag zu einem Büro in den Zwillingstürmen wandern. „Wenn Ronnie Wilson beim Aufwachen geahnt hätte, dass er in wenigen Stunden tot sein würde, wäre seine Tagesplanung wohl etwas anders verlaufen“, lautet der ebenso zynische wie brillante Anfangssatz des Romans. Aber: Ist Ronnie Wilson überhaupt in den Trümmern umgekommen – oder hat er die entstandene Verwirrung nur genutzt, um sich, mit einer neuen Identität versehen, buchstäblich aus dem Staub zu machen?

Die Frage stellt sich Detective Superintendent Roy Grace, als in einem Abwasserkanal bei Brighton eine Frauenleiche aus dem Wasser gezogen und im fernen Australien ebenfalls eine Frau ermordet wird. Beide waren mit Ronnie Wilson verheiratet. Und dann wird auch noch einer dritten Frau, die mit Wilson in Verbindung steht, von einem Unbekannten mit dem Tod gedroht. Bei der Aufklärung des Falls läuft Roy Grace die Zeit davon – und dem Leser bleibt ein ums andere Mal die Spucke weg. 9/11 hätte James gar nicht nötig gehabt. Denn So gut wie tot ist auch ohne das im Hintergrund wabernde terroristische Horrorszenario großartig genug.

Sehr spannend, aber etwas zu lang

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Sonntag, 28. März 2010

Ausgelöscht - Cody McFadyen

Unsere Wertung: *****
Ausgelöscht

Während Smoky Barrett und die anderen Gäste auf das Brautpaar am Altar blicken, hält ein Lieferwagen vor der Kirche und eine Frau wird hinausgestoßen. Ihr Kopf ist kahl geschoren, ihre Haut ist blutig. Die Frau wurde vor sieben Jahren entführt. Weitere Frauen werden aufgefunden, die seit Jahren verschwunden waren. Sie alle können nicht mehr sprechen, denn ihnen wurden zentrale Nervenbahnen im Gehirn durchtrennt ...

Alles in allem ein beklemmender, spannender Thriller, der mit einer Story aufwartet, die mal wieder nichts für schwache Nerven ist und einen unvorhersehbaren Ausgang bietet.

Super! Man kommt nie in Versuchung beim Hören auf die Stop-Taste zu drücken.


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Die Frau mit dem roten Tuch - Jostein Gaarder

Unsere Wertung: ****

Die Frau mit dem roten Tuch

Solrun und Steinn waren ein glückliches Paar. Bis zu jenem tragischen Ereignis im norwegischen Fjordland, das ihre Welt ins Wanken brachte und ihre Beziehung zerbrechen ließ. Jetzt, 30 Jahre später, treffen sie sich just hier wieder. Ob es Zufall war oder Schicksal, was sie hier wieder zusammengeführt hat, darüber tauschen sie Gedanken und Meinungen aus. Nach und nach nähern sie sich einander wieder an. Und nach und nach erkennen sie, dass sie sich ihrer Vergangenheit stellen müssen: der mysteriösen Frau mit dem roten Tuch und jenem tragischen Unfall, den beide bislang verschwiegen und verdrängt haben.

Philosophische Liebesgeschichte mit sehr berührender Handlung.

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Splitter - Sebastian Fitzek

Unsere Wertung: ****
Splitter

Was wäre, wenn wir die schlimmsten Erlebnisse unseres Lebens für immer aus unserem Gedächtnis löschen könnten?
Und was, wenn etwas dabei schief geht?
Viel stärker als der Splitter, der sich in seinen Kopf gebohrt hat, schmerzt Marc Lucas die seelische Wunde seines selbst verschuldeten Autounfalls - denn seine Frau hat nicht überlebt. Als Marc von einem psychiatrischen Experiment hört, das ihn von dieser quälenden Erinnerung befreien könnte, schöpft er Hoffnung. Doch nach den ersten Tests beginnt das Grauen:
Marcs Wohnungsschlüssel passt nicht mehr. Ein fremder Name steht am Klingelschild. Dann öffnet sich die Tür - und Marc schaut einem Alptraum ins Gesicht …

Für Fans von Psychothriller ein absolutes Muss!!!
Fitzek versteht es seine Leser/Hörer in den Bann zu ziehen und dazu zu bringen, das (Hör)Buch nicht mehr beiseite legen zu können.
Empfehlenswert für Leute, die viel viel Aktion brauchen!

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Samstag, 27. März 2010

Todesspiele - Karen Rose

Unsere Wertung: ****
Todesspiele

Mit "Todesspiele" kauft man den Abschlussroman der Vartanian-Triologie.
Zeitlich hängt sich dieser Teil nahtlos in den zweiten Teil ein, d.h. anfangs glaubt man, diesen Teil schon gelesen zu haben, nur aus der Sicht eines anderen.... musste deshalb auch kurz (in "Todesbräute")nachschauen :-) ... nach dieser Einleitung geht es aber mit der Geschichte um Luke und Susannah weiter.

Zum Inhalt möchte ich nur schreiben, dass die Jagd nach den Mädchenhändlern weitergeht und sehr spannend die Aufdeckung des "Drahtziehers" und der Komplizen betrieben wird. Auch erfährt man mehr über Susannahs Vergangenheit und Lukes Arbeit, wobei das manchmal sehr bedrückend war... Die Ermittlungen werden durch den "großen Unbekannten" erschwert.... was die Spannung bis zum Ende hält...

Den Rest sollte man selber rausfinden...

Trotz der bedrückenden Themen Mädchenhandel, Kinderpornographie und Vergewaltigung ist es Karen Rose durch das Auftreten von Lukes Familie gelungen, ein wenig Herz und Freundlichkeit einzubauen... diese familiären Momente sind auch für den Leser "Aufbauhilfe"... ich musste das Buch dennoch einige Male aus der Hand legen, weil es manchmal sehr schwer war, die ganze Geschichte mitzuerleben.

Auch die Annäherung von Luke und Susannah mitzuerleben, die beide ihr "Päckchen" zu tragen haben, hat die Geschichte abgerundet.

Man "trifft" einige Bekannte wieder, Neue kommen hinzu.... diese sind gut gezeichnet, bringen neue Informationen und runden den Roman ab.

Für mich ein gelungener, spannender Abschluss der Triologie.
Wer die ersten beiden Romane gelesen oder angehört hat, wird an diesem eh nicht vorbeikommen.

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Freitag, 26. März 2010

Same same but different - Benjamin Prüfer

Unsere Wertung: *****
Same same but different: Die Geschichte einer fast unmöglichen Liebe

Die Verwertungskette wird länger: Benjamin Prüfers Lebensgeschichte erschien zunächst in einem Magazin, dann als Buch, welches Detlev Buck als Filmvorlage diente. Und nun darf Hauptdarsteller David Kross einmal mehr seine hohen vorleserischen Qualitäten beweisen. "Same same but different" erzählt vom Zusammentreffen des jungen Journalisten Benjamin mit der Prostituierten Sreykeo in einer Diskothek in Kambodscha. Aus Spaß wird Liebe - und dann bitterer Ernst. Sreykeo erfährt, dass sie HIV-positiv ist und für Benjamin beginnt die langwierige Suche nach einer Behandlungsmöglichkeit in Kambodscha. Die Entwicklung vom ziellosen Weltenbummler zum Menschen, der Verantwortung für ein anderes Leben (und die gesammte Verwandtschaft) übernimmt, ist roter Faden und gleichzeitig Triebfeder des Romans. Der 19-jährige David Kross erweckt die Geschichte eindringlich zum Leben, ohne zu übertreiben, und hilft so auch über manch ruppige Textkürzung hinweg.

"Zum Glück spricht David Kross, der Prüfer auch in der Verfilmung spielt, die Geschichte. Er bringt die entsprechende Portion Naivität und Aufrichtigkeit mit. Geradeweg und sachlich erzählt er die Liebesgeschichte, die nur aus Hindernissen zu bestehen scheint. Kross' Stimme wirkt authentisch, wenn er als Prüfer unbedarft immer weiter in Schwierigkeiten hineinrennt. So erhält das Hörbuch eine Schlüssigkeit, die verleitet, die vier Stunden am Stück zu hören."

"Das ist die schönste Liebesgeschichte, die ich je gehört habe!"

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Grabkammer - Tess Gerritsen

Unsere Wertung: ****
Grabkammer, 6 CDs (VOX Crime Edition)

ein guter Thriller mit kleinen Schwächen. Nicht ganz so gut wie die ersten Bände der Reihe(mein Favorit ist "Schwesternmord" gefolgt von den ersten beiden Bänden).
Aber mal ehrlich: dieses Buch soll v.a. unterhalten und spannend ist es allemal.
Gerritsen ist m.E. zur Zeit eine der wenigen, der es noch gelingt eine gute Reihe fortzusetzen im Vergleich zu Kathy Reichs, Patricia Cornwell und Elizabeth George!

******SEHR EMPFEHLENSWERT****

Für Neueinsteiger:
1. Die Chirurgin
2. Der Meister
3.Todsünde
4.Schwesternmord
5.Scheintot
6.Blutmale
7. Grabkammer

außerdem:

Mechthild Großmann sollte keine Hörbucher einlesen. Oder: Sie sollte es unbedingt tun. Aber nur Märchen und Gute-Nacht-Geschichten. Thriller sollte sie mit ihrer sonor-ruhigen Stimme unbedingt vermeiden.


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Scarpetta - Patricia Cornwell

Unsere Wertung: **
Scarpetta

“Letzte Nacht gab es einen Mord. Einen sehr ungewöhnlichen“. Das Opfer: die kleinwüchsige Terri. Wie bei zwei ähnlichen Morden vorher trägt auch dieses Opfer ein Fußkettchen. „Könnte die Signatur des Täters sein.“ Ein Serienkiller? Terris Freund Oscar Bane, ebenfalls kleinwüchsig gerät in Verdacht. Er will nur dann eine Aussage machen, wenn die Gerichtsmedizinerin Dr. Kay Scarpetta selbst den Fall übernimmt.

600 Seiten, das ist diesmal eine echte Herausforderung, nicht nur vom Umfang des Romans her. Lange Dialoge, endlose Gespräche, die in winzigste Details reichen und ausufern, sich geradezu zu fachspezifischen Insidergesprächen entwickeln, sind nicht immer ganz leicht verdaulich, wirken etwas zäh und nehmen dem Spannungsfluss stellenweise Drive und Dynamik. Deutlich spiegelt sich wider, dass sich die Bestseller-Autorin durch ihre Tätigkeit als Polizeireporterin und ihre Arbeit als Leiterin einer Abteilung für Angewandte Forensik - ein absoluter Profi also - in der Rechtsmedizin zuhause fühlt. Patricia Cornwells fundiertes Wissen ist sicher eines der Kriterien für ihre Serie an unbestrittenen Bestsellern, viele vergangene Kay Scarpetta-Romane bezeugen und belegen dies. Aber: Manchmal kann es des Guten zuviel sein. Keine Frage, auch dieser Thriller ist lesenswert, über lange Passagen spannend und fesselnd. Aber: Weniger wäre mehr gewesen.

Zu sehr legt der neue Kriminalroman das Schwergewicht auf die Errungenschaften der Forensik, beeindruckt zwar, zugegeben, durch Erkenntnisse und Anwendungen modernster Technik, vernachlässigt dabei aber Atmosphäre und Sprache, Situations- Dramatik und Atemlosigkeit. Ein Kriminalfall, der absolut fachgerecht, aber etwas nüchtern regelrecht seziert wird. Fazit: Statt schneller Gänsehaut und vereinnahmender Spannung diesmal ein eher ruhiger Krimi und bis zur Lösung muss man ein bisschen Zeit und Geduld mitbringen.

Fazit: Eher langatmig und langweilig

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Voyeur - Simon Beckett

Unsere Wertung: ***
Voyeur
Donald Ramsey ist ein eher leidenschaftsloser Mensch. Erotik ist für den Londoner Galeristen im wahrsten Sinne des Wortes eine Sache der Anschauung: Sex zu machen bereitet ihm keinen Spaß, Sex zu beobachten  schon. So sammelt Donald Ramsey lieber erotische Kunst als tatsächliche fleischliche Abenteuer. In dieser emotionalen „Isolation“ hat er sich eigentlich ganz splendid eingerichtet.

Das ändert sich erst, als Ramsey im Spiegel seines Büros beobachtet, wie sich seine bislang von ihm nicht beachtete Assistentin Anna – in seinen Augen überaus lasziv – zuerst aus- und dann umzieht. Ihr unschuldig-sinnliches Posieren berührt etwas in dem Mann, das er bisher für nicht existent, oder doch zumindest: für ewig verschüttet hielt. Als der Galerist dann auch noch durch ein belauschtes Telefonat erfährt, dass sich Anna mit ihrem Bostoner Freund Marty in die USA zurückziehen will, glaubt er, schnell handeln zu müssen. Er engagiert den skrupellosen Zeppo, um das Paar auseinander zu bringen – und bemerkt gar nicht, welches Unheil er damit herauf beschwört...

Voyeur ist Simon Becketts erster Roman, lange entstanden vor Die Chemie des Todes oder Kalte Asche - und das merkt man dem Buch auch etwas an. Elegant geschrieben, dümpelt die Handlung doch lange im psychologischen Fahrwasser des erotischen Thrillers dahin. Voyeur ist, wenn auch gut geschriebene, so doch über weite Strecken berechenbare Dutzendware, der man den plötzlichen Wandel seiner Hauptfigur trotz der Identifikation stiftenden Ich-Perspektive der handlung nicht so recht abnehmen will.

Wer den späteren Meister Beckett erwartet, wird also sicherlich enttäuscht. Wer sich aber mit einem durchaus spannenden Plot einfach ein wenig bei der Lektüre treiben lassen möchte, wird gut bedient.

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Donnerstag, 25. März 2010

Eisige Nähe - Andreas Franz

Unsere Wertung: ****
Eisige Nähe

Der Kieler Musikproduzent Peter Bruhns wird zusammen mit seiner jungen Geliebten tot in seinem Penthouse aufgefunden. Eine Beziehungstat? Oder das Werk eines persönlichen Feindes, von denen es nicht wenige gibt? Bei den Untersuchungen wird ein Gift gefunden, das den Kommissaren Sören Henning und Lisa Santos Rätsel aufgibt. Der Fall nimmt eine ungeahnte Wendung, als am Tatort DNA sichergestellt wird, die in Deutschland bereits nach verschiedenen Morden aufgetaucht ist. Ist hier ein Massenmörder am Werk? Was steckt wirklich hinter dem Mord an Peter Bruhns?

Eisige Nähe ist wieder ein solide gemachter, klug gebauter und handwerklich perfekt erzählter Krimi à la Andreas Franz geworden, der auch noch eine erstaunliche Wendung nimmt. Für Einsteiger und Fans gleichermaßen empfehlenswert.


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Warnschuss - Sandra Brown

Unsere Wertung: ****
Warnschuss

Detective Duncan Hatcher wird nachts zum Haus des angesehenen Richters Cato Laird gerufen, weil dessen junge Ehefrau Elise in Notwehr einen Einbrecher erschossen hat. Doch Duncan erkennt schnell, dass Elise nur die halbe Wahrheit sagt. Er hält sie des heimtückischen Mordes für schuldig, bis Elise eines Abends bei ihm Hilfe sucht und ihm eine beinahe unglaubliche Geschichte erzählt...

"Sandra Brown ist Expertin für Krimis mit Romantik und Thrill. Auch 'Warnschuss' enttäuscht da nicht. (...) Es liest souverän und lässig Hansi Jochmann, die deutsche Stimme von Jodie Foster."

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Verblendung - Stieg Larsson

Unsere Wertung: ****
Verblendung: Schall & Wahn

Wer den frühen Mankell liebt, wer den späten Haakan Nesser mit seinen Nach-Van-Veeteren-Geschichten verschlungen hat, der ist bei dem schwedischen Experten für Rechtsextremismus genau richtig, der 2004 an einem Herzinfarkt starb und im eigenen Land schon als Legende gilt. Der gescheiterte Journalist Mikael soll sich in die Historie der nordschwedischen Großfamilie Vanger einarbeiten und herausfinden, was vor mehreren Jahrzehnten geschah. Die damals 16-jährige Harriet Vanger verschwand aus einem klassischen Agatha-Christie-Setting: beim Familientreffen auf einer Insel, von der keiner weg konnte. Aber wer ist der Mörder - falls es überhaupt einen gibt? Je mehr sich Mikael in die Familiengeschichte einarbeitet, um so mehr Wahnsinn deckt er auf. Und auf Seite 500 ist man noch immer so von der genialen verzweigten Story gefesselt wie auf Seite eins.

Pressestimmen
"Dietmar Bär liest die fesselnde Geschichte und verleiht den Protagonisten mit eindrucksvoller Stimme Farbe." (Hamburger Abendblatt )

"Wenn Sie zu den Glücklichen gehören, die den Schweden Stieg Larsson und seine drei Welt-Bestseller noch nicht kennen: Den Start der Larsson-Trilogie als Hörbuch, gelesen vom großartigen Dietmar Bär, sollten Sie nicht verpassen." (BRIGITTE )

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Tante Inge haut ab - Dora Heldt

Unsere Wertung: ****
Tante Inge haut ab

Christine schwebt im siebten Himmel. Tatsächlich scheint sie im gesetzten Alter von 46 Jahren doch noch so etwas wie ihre große Liebe gefunden zu haben. Mit ihrem geliebten Johann will sie Urlaub auf ihrer Lieblingsinsel Sylt machen – auch wenn ihre ebenfalls anwesenden Eltern, namentlich ihr Vater Johann gegenüber nicht gerade sensibel aufgetreten ist. Aber es kommt noch schlimmer. Den als Christine ihren Johann turtelnd auf dem Bahnhof abholen will, stolpert ihr Geliebter nicht nur über eine Frau mit rotem Hut, sondern beide auch in ein turbulentes Abenteuer mit allerlei Familienchaos.

Die Dame mit dem roten Hut nämlich ist niemand anders als Christines überaus resolute Tante Inge, die sich auch gleich über das unschickliche Turteln des doch schon in die Jahre gekommenen Pärchens beschwert und Johann sofort mit –schnippischem – Beschlag belegt. Tante Inge, so scheint es, ist unter den schlechten Einfluss einer der Familie unbekannten Freundin namens Renate geraten, die ihr offenbar empfohlen hat, den etwas unscheinbaren Onkel Walter, einen Beamten, zu verlassen. Aber kehrt sie vielleicht am Ende doch zu ihrem Mann zurück?

Ulrike Grote liest diese turbulente Familiengeschichte mit so viel Witz und Einfühlungsvermögen, dass es ein Vergnügen ist, ihr zuzuhören.

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Montag, 22. März 2010

Hochsaison - Jörg Maurer

Unsere Wertung: *****
Hochsaison
Kommissar Jennerwein ermittelt in einem alpenländischen Kurort (Garmisch-Partenkirchen wird nicht direkt erwähnt, ist aber zu erkennen) im Fall des beim Neujahrsspringen schwer gestürzten dänischen Skispringers. Wurde auf den Skispringer geschossen? Die Funktionäre, allen voran der IOC-Präsident, sind vor Ort, es geht um die Vergabe der Olympischen Winter Spiele 2018. Es gibt Gegner, die die Spiele nicht im Kurort haben wollen und welche, die sie lieber in China oder in der saudi-arabischen Wüste hätten. Als der Fall schon zu den Akten gelegt wird, es ist mittlerweile Frühling, gehen Bekennerschreiben ein und es geschieht einiges, was die Leute im Ort in Aufruhr versetzt, es geht drunter und drüber, schließlich gerät die Hochsaison in Gefahr. Es beginnt eine spannende Jagd nach mehreren Verdächtigen. Internationale Verwicklungen, bei denen italienische und chinesische Mafia, sowie Araber eine Rolle spielen, machen die Suche nicht einfacher.
Ein Hörerlebnis für Freunde schwarzen Humors! Da werden die innergemeindlichen Probleme auf die Schippe genommen, genauso wie Stümperhaftigkeit von manchem Möchtegernkriminellen. Und am Ende gibt es auch noch eine "dicke" Überraschung!
Jörg Maurer liest nicht nur, er trägt vor, schlüpft mit Ausdrucksweise und Ton in die einzelnen Charaktere, gibt ihnen so eine hörbare Form. Man kann sich in die Personen versetzen, ihre Stimmungen mitfühlen. Der ironische Unterton, der den Kabarettisten in ihm ausmacht, begleitet den Text ständig.

Gerne hätte ich "Highway to hell" in der Zitherversion gehört!;-)

Hat Spaß gemacht Zuzuhören, es war ein Erlebnis!

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Auf die Größe kommt es an - Mia Morgowski

Unsere Wertung: *****
Auf die Größe kommt es an, 4 CDs (TARGET - mitten ins Ohr)
Endlich geht es weiter mit Toms amourösen Abenteuern! ;-)
Aus dem ehemaligen Ladykiller ist nun ein Mann mit einer funktionierenden Beziehung geworden- Tom ist eigentlich recht glücklich mit Elisa. Warum nur "eigentlich"?

Nun, eines Tages verspricht Elisa Tom eine tolle Überraschung. Während Tom schon darauf hofft, dass sich Elisa nur für ihn besonders sexy Reizwäsche gekauft hat,
um ihn wieder mal nach allen Regeln der Kunst zu verführen, sieht er sich stattdessen mit einem anderen weiblichen Wesen konfrontiert. Melanie ist allerdings nicht so sexy wie Elisa und auch weit von perfekten Modelmaßen entfernt, denn sie ist ein Mops- ein recht verfressener Hund, den Tom nun recht bald an der "Backe" hat, nachdem Elisa zusammen mit ihrer Freundin in Urlaub
fährt.

Auch Tom muss beruflich verreisen, statt wie gehofft nach Monte Carlo geht es jedoch nach Montenegro. Da ihm keiner Melanie abnehmen möchte, muss er sie notgedrungen mitnehmen- nicht sein einzigstes Problem, denn am Ziel der Reise stellt sich schnell heraus, dass die ausgesuchte Location zum Fotoshooting nicht
vorzeigbar ist.
Innerhalb kürzester Zeit gerät Tom vor Ort in ein echtes Fiasko und zu allem Überfluss ist die Auftraggeberin des Fotoshootings auch noch die nun schwangere Lydia, die Frau, mit der Tom einst eine heißen One Night Stand hatte.
Sieht der arme Tom nun Vaterfreuden entgegen und was wird Elisa dazu sagen?


Nachdem man im Erstling "Kein Sex ist auch keine Lösung" dem Macho Tom das erste Mal begegnen und sich köstlich über seine Sicht auf die angeblich wirklichen wichtigen Dinge des Lebens amüsieren konnte (Frauen & Sex), hat die Autorin Mia Morgowski nun einen zweiten Teil nachgelegt.
Mittlerweile ist Tom in eine festen Beziehung, doch ist er deswegen auch schon geläutert?
Natürlich agiert Tom wie immer großmäulig und voller Ironie, man
schmunzelt als Leser über seine sarkastischen Bemerkungen, die, da das Buch in "Ich-Form" geschrieben ist, einen direkten Einblick in die interessante, männliche Psyche des Hauptakteurs geben.

Obwohl der gute Tom wieder mal einige recht unfreundliche Gedankengänge produziert- viele auf Kosten des armen Mopses, hatte er dennoch meine vollste Sympathie, denn die vielen Katastrophen die ihn in Montenegro erwarten bzw. in die er schlittert, würden den stärksten Mann umhauen. ;-)

Besonders gelungen fand ich wieder mal den Schreibstil der Autorin- man kann kaum glauben, dass das Buch nicht von einem männlichen Wesen geschrieben wurde, so perfekt beschreibt Mia Morgowski den Macho Tom und seine typisch männlichen Macken.
Mops Melanie und der Hundenarr und Russe Dimitri waren neben Tom meine heimlichen Lieblinge in diesem Roman und ich habe an vielen Stellen herzlich lachen müssen.
Man bekommt beim Lesen, durch den auch sehr bildhaften Schreibstil der Autorin das Gefühl, man schaue sich eine abgedrehte Screwball-Komödie an- so war ich erfreut, als ich erfuhr, dass der erste Teil "Kein Sex ist auch keine Lösung" bereits verfilmt wird.
Ganz toll und auf jeden Fall erwähnenswert ist das kleine Mops-Daumenkino dass sich auf den Buchseiten ausbreitet- eine sehr witzige Idee des Verlags, die die geschmackvolle Covergestaltung liebevoll abrundet.

Fazit: eine freche, fröhliche Liebeskomödie und rundum gelungene Fortsetzung! Eine Rezension von Happy End Bücher.


Hummeldumm: Der Hörbuch - Tommy Jaud

Unsere Wertung: ****
Hummeldumm: Der Hörbuch
Ist es nicht schön, man hört ein Hörbuch über eine Busrundreise in Namibia und freut sich mit jedem Satz, dass man gerade nicht in Namibia ist und im Vergleich doch recht zufrieden zu Hause den Alltag genießt. Genau so erging es mir beim Hören dieses Hörbuches.
Matze und seine Freundin Sina begeben sich auf eine Gruppenreise durch Namibia. Es soll noch ein schöner Urlaub werden bevor die beiden in ihre neue Wohnung ziehen. Doch natürlich kommt alles anders. Die Reisegruppe ist alles andere als Matzes Geschmack. Ob rassistische Kommentare seiner Mitreisenden oder das pausenlose Filmen des Seppelpeters, alles scheint ihm von einem Urlaubsgefühl abzuhalten. Als er dann auch noch ausrechnet, dass er ganze 84h in den 14 Tage mit dieser Gruppe im Kleinbus verbringen muss, will er nur noch weg. Schuld ist natürlich seine Freundin, da sie für das Buchen des Urlaubs und er für die Wohnung zuständig waren. Es kommt natürlich noch schlimmer, als er bemerkt, dass er die Reservierungsgebühr für die neue Wohnung vergessen hat zu überweisen. Handyakku leer, neuer Reiseadapter passt nicht, überall Funklöcher und Internet ist nicht in Sicht. Was nun? Und das 'was nun?' muss jedoch heimlich passieren, da Sina von dem Problem nichts mitbekommen darf. So entwickeln sich einerseits Spannungen zwischen dem Paar, aber auch die Reisegäste untereinander leben nicht immer in Harmonie. Am besten weiß es jedoch der Versteh-nur-ein-bisschen-Reiseleiter zusammenzufassen: 'Da guckst du mal in dein Prospekt. Da steht nicht Urlaub, da steht immer Reise.'
Dass dieses Mal Tommy Jaud selbst das Buch liest, ließ mich anfangs skeptisch werden. Keinesfalls steht er jedoch im Schatten von Christoph Maria Herbst. Gekonnt schafft er sprachliche Nuancen, die es dem Hörer leicht machen, die einzelnen Charaktere zu unterscheiden. Und wer, wenn nicht der Autor, könnte den Witz einer Geschichte am besten hervorbringen. An für sich ist das Hörbuch ganz nett. Es lädt ein an der einen oder anderen Stelle zu schmunzeln, aber leider ist es nicht der Schenkelklopfer, den ich erwartet hatte. Auch wenn es bei weitem nicht an 'Millionär' herankommt, ist es doch eine gelungene Geschichte und von meiner Seite zu empfehlen.