Montag, 22. März 2010

Hummeldumm: Der Hörbuch - Tommy Jaud

Unsere Wertung: ****
Hummeldumm: Der Hörbuch
Ist es nicht schön, man hört ein Hörbuch über eine Busrundreise in Namibia und freut sich mit jedem Satz, dass man gerade nicht in Namibia ist und im Vergleich doch recht zufrieden zu Hause den Alltag genießt. Genau so erging es mir beim Hören dieses Hörbuches.
Matze und seine Freundin Sina begeben sich auf eine Gruppenreise durch Namibia. Es soll noch ein schöner Urlaub werden bevor die beiden in ihre neue Wohnung ziehen. Doch natürlich kommt alles anders. Die Reisegruppe ist alles andere als Matzes Geschmack. Ob rassistische Kommentare seiner Mitreisenden oder das pausenlose Filmen des Seppelpeters, alles scheint ihm von einem Urlaubsgefühl abzuhalten. Als er dann auch noch ausrechnet, dass er ganze 84h in den 14 Tage mit dieser Gruppe im Kleinbus verbringen muss, will er nur noch weg. Schuld ist natürlich seine Freundin, da sie für das Buchen des Urlaubs und er für die Wohnung zuständig waren. Es kommt natürlich noch schlimmer, als er bemerkt, dass er die Reservierungsgebühr für die neue Wohnung vergessen hat zu überweisen. Handyakku leer, neuer Reiseadapter passt nicht, überall Funklöcher und Internet ist nicht in Sicht. Was nun? Und das 'was nun?' muss jedoch heimlich passieren, da Sina von dem Problem nichts mitbekommen darf. So entwickeln sich einerseits Spannungen zwischen dem Paar, aber auch die Reisegäste untereinander leben nicht immer in Harmonie. Am besten weiß es jedoch der Versteh-nur-ein-bisschen-Reiseleiter zusammenzufassen: 'Da guckst du mal in dein Prospekt. Da steht nicht Urlaub, da steht immer Reise.'
Dass dieses Mal Tommy Jaud selbst das Buch liest, ließ mich anfangs skeptisch werden. Keinesfalls steht er jedoch im Schatten von Christoph Maria Herbst. Gekonnt schafft er sprachliche Nuancen, die es dem Hörer leicht machen, die einzelnen Charaktere zu unterscheiden. Und wer, wenn nicht der Autor, könnte den Witz einer Geschichte am besten hervorbringen. An für sich ist das Hörbuch ganz nett. Es lädt ein an der einen oder anderen Stelle zu schmunzeln, aber leider ist es nicht der Schenkelklopfer, den ich erwartet hatte. Auch wenn es bei weitem nicht an 'Millionär' herankommt, ist es doch eine gelungene Geschichte und von meiner Seite zu empfehlen.

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