Freitag, 26. März 2010

Scarpetta - Patricia Cornwell

Unsere Wertung: **
Scarpetta

“Letzte Nacht gab es einen Mord. Einen sehr ungewöhnlichen“. Das Opfer: die kleinwüchsige Terri. Wie bei zwei ähnlichen Morden vorher trägt auch dieses Opfer ein Fußkettchen. „Könnte die Signatur des Täters sein.“ Ein Serienkiller? Terris Freund Oscar Bane, ebenfalls kleinwüchsig gerät in Verdacht. Er will nur dann eine Aussage machen, wenn die Gerichtsmedizinerin Dr. Kay Scarpetta selbst den Fall übernimmt.

600 Seiten, das ist diesmal eine echte Herausforderung, nicht nur vom Umfang des Romans her. Lange Dialoge, endlose Gespräche, die in winzigste Details reichen und ausufern, sich geradezu zu fachspezifischen Insidergesprächen entwickeln, sind nicht immer ganz leicht verdaulich, wirken etwas zäh und nehmen dem Spannungsfluss stellenweise Drive und Dynamik. Deutlich spiegelt sich wider, dass sich die Bestseller-Autorin durch ihre Tätigkeit als Polizeireporterin und ihre Arbeit als Leiterin einer Abteilung für Angewandte Forensik - ein absoluter Profi also - in der Rechtsmedizin zuhause fühlt. Patricia Cornwells fundiertes Wissen ist sicher eines der Kriterien für ihre Serie an unbestrittenen Bestsellern, viele vergangene Kay Scarpetta-Romane bezeugen und belegen dies. Aber: Manchmal kann es des Guten zuviel sein. Keine Frage, auch dieser Thriller ist lesenswert, über lange Passagen spannend und fesselnd. Aber: Weniger wäre mehr gewesen.

Zu sehr legt der neue Kriminalroman das Schwergewicht auf die Errungenschaften der Forensik, beeindruckt zwar, zugegeben, durch Erkenntnisse und Anwendungen modernster Technik, vernachlässigt dabei aber Atmosphäre und Sprache, Situations- Dramatik und Atemlosigkeit. Ein Kriminalfall, der absolut fachgerecht, aber etwas nüchtern regelrecht seziert wird. Fazit: Statt schneller Gänsehaut und vereinnahmender Spannung diesmal ein eher ruhiger Krimi und bis zur Lösung muss man ein bisschen Zeit und Geduld mitbringen.

Fazit: Eher langatmig und langweilig

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